esque wrote:Eben. Und für mancheinen entspricht "Mein_Brief_an_die_Tante_Grete_vom_zweiten_Sonntag_vor_Ostern.doc" genau dieser eigenen Nomenklatur. Daß du so jemanden deswegen als "Verrückten" bezeichnest zeigt, daß du eben doch der Meinung bist, deine Nomenklatur wäre das einzig seelig machende.
Die einzig selig machende wohl nicht, da es noch andere gute Schemata/Nomenklaturen geben wird, vielleicht sogar bessere. Die im obigen Beispiel verwendete gehört aber objektivierbar sicher nicht zu den guten. Dieser Meinung bin ich allerdings und habe sie daher als abschreckendes Beispiel zitiert. Alleine der Beginn mit "Mein_Brief" ist objektiv schwachsinnig, es ist, als klopfte jemand an die Türe und auf die Frage, wer denn draussen sei, bekäme man zur Antwort: "Ich"!
esque wrote:Erweiterungen identifizieren genau genommen gar nichts. Eine .cfg-Datei kann als von einem Menschen lesbare Textdatei vorliegen, eine andere ist unlesbarer Binärcode.
Ein schönes Beispiel von Selbstwiderlegung! Wie du ja oben gerade schreibst, ist die Datei durch ihre Endung ".cfg" (sofern diese nicht böswillig manipuliert wurde) ihrer Natur und ihrem Wesen nach eindeutig identifiziert. Es ist eine Konfigurationsdatei und enthält vermutlich einige/alle Individualisierungen für ein Hauptprogramm, dem sie zugehört. Für das Wesen bzw. den Zweck der Datei ist es dabei völlig unerheblich, ob sie nun im Klartext lesbar ist oder womit sie allenfalls editierbar wäre. Für den Anwender spielt letzteres natürlich schon eine Rolle, aber erstens sind Spezialisten natürlich auch in der Lage, eine Binärdatei zu editieren und zweitens heisst das z.B. auch für den Normalanwender, dass es ratsam wäre, vor einer Konfigurationsänderung eine Kopie der ursprünglichen (auch binären) .cfg-Datei anzulegen.
In erster Linie ist es für Experten also wichtig, Art und Zweck einer Datei zu (er-)kennen, sie also richtig zuordnen=identifizieren zu können, daraus ergibt sich meist auch, welche Möglichkeiten der Bearbeitung es dann in zweiter Linie gibt. Eine Person wird ja auch durch ein Personaldokument identifiziert und ihrer Gruppenzugehörigkeit, z.B. als Arzt oder Installateur, nach zugeordnet - und nicht danach, ob man mit ihr nun italienisch oder französisch sprechen kann. Von einem deutschen Installateur würde ich mich ja auch nicht behandeln lassen, nur weil es für mich einfacher ist, mit ihm zu reden.
esque wrote:Nun, da geht unser Verständnis von den Arbeitsvorgängen vermutlich auseinander.
Für mich ist in erster Linie relevant, mit welchem Programm eine Datei geöffnet/bearbeitet wird.
Das scheint mir auch so! Siehe oben.
esque wrote:Dann machst du was falsch.
Jetzt schlägt es aber "13"! Wer wirft denn hier anderen vor, ihre Methode für die allein seligmachende zu halten? So etwas nennt man in der Psychologie Projektion...
esque wrote:werden die Dateien immer von den Programmen geöffnet, denen ICH die jeweilige Erweiterung zugewiesen habe.
Man kann bei (fast) jedem Programm einstellen, daß es nicht einfach Dateierweiterungen an sich reisst. Man muss nur wollen.
Wenn man gewillt ist, in der Installationsroutine jedesmal 2 Dutzend Häkchen zu deaktivieren. Du hast anscheinend reichlich Zeit. Aber keine Sorge, mit TC und einem guten Registry-Tool habe ich all das im Griff!
esque wrote:Also doch: Jeder darf es machen, wie er will, aber wenn er es nicht so macht wie du es für sinnvoll hälst, ist er verrückt.
Ich denke, ich habe es hinlänglich erklärt, auch den Umstand, dass es in vielen Fällen durchaus objektive Kriterien für die Sinnhaftigkeit einer Arbeitsweise gibt. Auf diesem Niveau diskutiere ich eigentlich nur ungern.
esque wrote:Weil ich dann bei einem Blick auf den Dateinamen auch direkt die Erweiterung erfassen kann und nicht erst den Blick nach rechts wandern lassen muss, um zu sehen, welche Erweiterung die Datei hat. (Was bei sehr kurzen Dateinamen und/oder sehr breiten Spalten um so schwieriger wird, weil man da leicht mal in der Zeile verrutschen kann. Und ja, jede zweite Zeile einzufärben hilft dagegen natürlich.)
Das war nicht das gesuchte Argument! Ich leide weder an Tunnelblick noch "klebe" ich so nahe am Schirm, dass ich die Extension nicht auch bei Spaltendarstellung auf einen Blick erfassen könnte. Ganz im Gegenteil, da ich sie nicht erst mühsam "orten" muss, gelingt dies gerade erst bei Spaltendarstellung - und nur dann - sogar für eine ganze Gruppe von Dateien auf einmal.
esque wrote:Wenn du dieses Argument jetzt unter irgend einem Vorwand abtust,
Die Mühe brauche ich mir in dem Fall gar nicht erst zu machen.
esque wrote:Es ist nicht eindeutig definierbar, was ein "gutes" Argument ist, sondern das ist ein zwangsläufig subjektives Kriterium.
Das ist natürlich richtig und deshalb darfst Du es ohnehin so machen, wie Du es willst. Selbst dann, wenn ich das für "verrückt" halten sollte, was in einem freien Land im übrigen völlig legitim wäre. Ich lehne es lediglich ab, den (auch nur subjektiv von mir empfundenen) Schaden aus Deiner frei gewählten Vorgangsweise mitzutragen. So wie auch Du berechtigt wärest, Dich gegen generelle Veränderungen auszusprechen, die Du begründeterweise für unsinnig hieltest.
Hingegen ist sehr wohl definierbar, was ein schlechtes Argument ist, nämlich eines, das auf sachlicher Ebene mühelos widerlegt werden kann.
mfg
algol